Innovationen brauchen ein gutes HR Management

„Das bringt doch nichts!“ – Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Innovationen oder neue Teams blockieren

Fast jedes Unternehmen muss sich derzeit Gedanken über Innovationen oder die Digitalisierung machen. Das ist eine grosse Herausforderung, denn etwas Neues funktioniert grundsätzlich nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

Nach wie vor gibt es aber Mitarbeitende, die mit Neuerungen schlecht umgehen können. Denn Neuerungen bringen im positiven Sinne Routinen durcheinander, werfen alte Rituale über Bord und suchen mittels Experimenten nach anderen, dauerhaften Geschäftsmodellen oder Lösungen.

Was aber, wenn Mitarbeitende nicht mitmachen wollen oder sich querstellen? Hier liegt ein grosses Problem. Oftmals werden neue Mitarbeitende oder Teams neuer Abteilungen von älteren Mitarbeitenden abgekanzelt oder schlechtgemacht. Wer einmal in Meetings dabei war, wo ein neues Produkt, eine neue Idee oder ein neues System besprochen wurde, weiss, was ich meine.

Es fehlt leider an einer allgemeinen, anerkennenden Neugierde gegenüber Neuerungen. Das kann zum Bumerang werden, wenn so nicht nur Innovationen blockiert werden, sondern vor allem auch neue Mitarbeitende, die extra für den Bereich Innovation rekrutiert wurden, vergrault oder gar zur Kündigung ermuntert werden.

Als Unternehmen sollten Sie strategisch frühzeitig neue und langjährige Mitarbeitende zusammenbringen. Nicht nur in Meetings, sondern auch räumlich und informell. Zudem sollten Sie allen Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, neue Ziele offen zu diskutieren und einzusehen. Hierfür ist es unerlässlich, mittels geeigneter Mediatoren Wege zu beschreiben, so dass diese jedem Mitarbeitenden geläufig sind.

Innovation bedeutet personell vor allem folgendes:

– Langjährige Mitarbeitende müssen mit auf den neuen Weg gehen wollen. Dabei kann es helfen, die bisherigen wertvollen Verdienste und Entwicklung dieser Mitarbeitenden aktiv in den Erneuerungsprozess eines Unternehmens einzubringen und positiv zu kommunizieren.

– Neue Mitarbeitende müssen wissen, welche Strukturen im Unternehmen vorhanden sind. Das darf sie jedoch nicht daran hindern, aktiv neue Lösungen zu finden. Ein gutes Talent Management findet Talente, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht in die vorhandenen Strukturen passen, aber dafür umso mehr Lust auf Erneuerung und Lösungen mit Zukunft haben.

– Die Schnittmenge von langjährigen und neuen Mitarbeitenden muss während der Einführung von Innovationen ständig überprüft und moderiert werden. Eine Vermittlerrolle können einzelne Mitarbeitende mit exzellenten Kommunikationsfähigkeiten übernehmen. Ansonsten gilt: Schalten Sie unbedingt eine dritte externe Partei ein, die völlig unvoreingenommen die Stärken von gestern mit den Stärken von morgen zusammenbringt.

Innovation ist wichtig und richtig – und umso dringender ist es, Nörgeleien und ein Nicht-Mitgehen-Wollen einzelner Mitarbeitenden gezielt zu vermeiden. Alt und Jung haben in diesem Zusammenhang übrigens nichts mit dem Lebensalter zu tun. Im Gegenteil: Oftmals können auch junge Menschen bremsen, wenn ältere Innovationsprofis plötzlich neue Geschäftsmodelle einführen wollen oder Umstrukturierungen anschieben.